Namensgebung und Zertifizierung

Namensgebung und Zertifizierung

Category : Berichte

Das Schulfest am Wochenende in St. Märgens Grundschule fand aus gleich doppeltem Anlass statt: Sie wurde offiziell zu einer der mittlerweile 27 Naturpark-Schulen im südlichen Schwarzwald ernannt und sie wurde im Rahmen der Feierlichkeiten zum 900-jährigen Jubiläum der Gemeinde mit dem Namen Urban-Heim-Grundschule versehen. Nach dem Willkommensgruß an die Schülerinnen und Schüler als Hauptpersonen hatte Schulleiter Markus Rößler vor dem Haupteingang der Schule eine ganze Reihe von Ehrengästen zu begrüßen. Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer, nach eigenen Aussagen das erste Mal offiziell in St. Märgen, Naturpark-Geschäftsführer Roland Schöttle mit Naturparkschulen-Projektreferent Reinhard Müller, Schulamtsleiter Dr. Werner Nagel und Schulrat Rainer Beha von der Schulverwaltung hatten sich auf den Weg in Schwarzwalds Höhen gemacht. Bürgermeister Manfred Kreutz begründete die Namensgebung in Urban-Heim-Grundschule: Im Jahr 1751 ist der Bau einer ersten Schule in St. Märgen bezeugt. Urban Heim wurde 1789 in Wildgutach geboren. Er hatte zunächst das Uhren- und Spieluhrenmacher-Handwerk gelernt, ab 1809 avancierte er jedoch zum Lehrer, erst in Hinterstraß und dann in St. Märgen Dorf. Diesen Schuldienst versah er über 50 Jahre bis 1865 gewissenhaft und bekleidete nebenbei auch das Amt des Organisten und Kirchenchorleiters. Er verstarb 1875 nach arbeitsreichem Leben in St. Märgen. Kreutz bedankte sich bei der St. Märgener Grafikerin Maren Winter für die farbenfrohe Gestaltung des neuen Schullogos unter Verwendung der für das Dorf charakteristischen Zwillingskirchtürme und schritt mit Bärbel Schäfer und Markus Rößler zur Enthüllung der neuen Schultafel, auf der nun die Wort-Bild-Marke weithin sichtbar prangt. Nach Umzug der ganzen Festgemeinde in die Halle eröffnete der Schulchor unter Leitung von Lambert Bumiller mit einem gesungenen „Hallo“ den zweiten Teil der Festlichkeiten. Markus Rößler bezeichnete die Natur und Landschaft um St. Märgen als großen Schatz, den es zu schätzen und nachhaltig zu erhalten gelte. Genau dies entspreche dem Anliegen der Naturparkschulen. Eine ganze Klasse wiegt nur halb so viel wie eine Kuh Voraussetzung für eine Anerkennung als solche sei die erfolgreiche Durchführung von vier Bildungs- und Erlebnismodulen mit dem Ziel, den Schülerinnen und Schülern Themen aus Natur und Kultur im Umfeld ihrer Schule zu vermitteln und so den Bezug zu ihrem Wohnort zu stärken. Eine zentrale Rolle spielten dabei außerschulische Partner vor Ort, darunter Landwirte, Vereine, Handwerker und die Forstverwaltung. So geschehen in St. Märgen: Jede der vier Klassenstufen habe sich eingehend mit einem Thema beschäftigt: Klasse 1: Leben auf dem Bauernhof, Klasse 2: In St. Märgen gezüchtete Pferderasse Schwarzwälder Fuchs, Klasse 3: Gemeinde St. Märgen und Klasse 4: Holz im Wald und seine Anwendung. Die Klassen hatten für ihre Module je ein Lied erarbeitet und trugen diese zur Erheiterung des Publikums vor. Man erfuhr, dass eine ganze Klasse mit 409 Kilo nur halb so viel wiegt wie eine Kuh und im Fallerhof mit der Abwärme der Milch warmes Wasser produziert wird, dass im Dorf 200 Haushalte an das Fernwärmenetz angeschlossen sind und damit 800 000 Liter Heizöl gespart werden und 40 Prozent der Fläche unseres Bundeslands aus Wald bestehen und täglich 60 Lastwagen mit Holz ihre Ladung in der Holzsäge Dold abliefern. Bärbel Schäfer erinnerte an den chinesischen Philosophen Konfuzius, der schon vor mehr als 2000 Jahren wusste, dass man sich Gezeigtes besser merken kann und durch selber mitmachen erst begreift. Diese Erkenntnis werde durch das Naturparkschulen-Prinzip „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ praktisch umgesetzt. Gemeinsam mit Roland Schöttle überreichte sie die offizielle Zertifizierungsurkunde. Schulleiter Rößler wies in seinem Schlusswort darauf hin, dass die Schule damit schon das zweite Zertifikat besitze, denn sie sei bereits eine Schule mit „bewegungserzieherischem Schwerpunkt“ und mit Blick auf Letzteres forderte er die Schulkinder auf, an den vorbereiteten Bewegungsspielen im Schulhof teilzunehmen erklärte für die übrigen Gäste, Eltern und Angehörige die Kaffee- und Kuchentheke mit selbstgebackenen Köstlichkeiten für eröffnet.


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